SchĂŒtte-Lanz SL 2 - Starrluftschiff - Deutsches Reich
Hersteller:
Luftschiffbau SchĂŒtte-Lanz
Besatzung:
20 Mann
Triebwerk:
4 Maybach-Reihenmotore je 136 kW
Abmessungen:
LĂ€nge: 144,0 m
Durchmesser: 18,2 m
Gasvolumen: 25 000 m3
Masse:
Leermasse: ca. 10 000 kg
Startmasse: ca. 20 000 kg
Flugleistungen:
Höchstgeschwindigkeit: 88,2 km/h
Steighöhe: ca. 2 000 m
Bewaffnung:
4 Maschinengewehre, bis 5000 kg Bomben
Erstflug:
28. Februar 1914
Die von Prof. Dr. Johann SchĂŒtte (1873-1940) entwickelten Starrluftschiffe standen immer im Schatten der Zeppeline. Angeregt durch den Zeppelinunfall vom August 1908, begann sich SchĂŒtte mit dem Luftschiffbau zu beschĂ€ftigen. Die von ihm vorgeschlagenen technischen Lösungen wurden von Zeppelin abgelehnt. Mit UnterstĂŒtzung des Unternehmers und Förderers der Luftfahrt Karl Lanz grĂŒndete er 1909 die Firma Luftschiffbau SchĂŒtte-Lanz.
Wesentliche Unterschiede zu den Zeppelinen war die Verwendung von Holz fĂŒr das Gerippe, die AufhĂ€ngung der Gaszellen, der im Inneren liegende Laufgang und die Verwendung eines Seitenruders. Nach Behebung der ersten Entwicklungsschwierigkeiten flog das erste Luftschiff am 17. Oktober 1911.
Nach erfolgreichen Fahrten von der LeistungsfĂ€higkeit ĂŒberzeugt, kaufte 1912 das PreuĂische Kriegsministerium SL 1 fĂŒr das Heer. Zugunsten einer garantierten Abnahme weiterer Luftschiffe ĂŒberlieĂ SchĂŒtte dem MilitĂ€r seine Patente. Weitere Verbesserungen fĂŒhrten zum Typ SL 2, dem Prototypen fĂŒr alle weiteren EntwĂŒrfe. Als es im Mai 1914 an das Heer ĂŒbergeben wurde, war es das gröĂte, schnellste und tragfĂ€higste Luftschiff seiner Zeit.
SL 2 kam sowohl an der Ost- als auch der Westfront bei AufklÀrungsfahrten und Bombenangriffen, auch gegen London, zum Einsatz. Es strandete am 10. Januar 1916 wegen Treibstoffmangel bei Luckenwalde.
Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges baute SchĂŒtte-Lanz 18 weitere Luftschiffe fĂŒr Heer und Marine.