Strahltriebwerk WK-1A - 1949 - Sowjetunion

Strahltriebwerk WK-1A - Sowjetunion 1949


Baumuster:
Turbojet mit Radialverdichter


Konstrukteur:
OKB „Klimow" Leningrad


Hersteller:
Moskauer Maschinenfabrik „Roter Oktober", heute „Chernyshew"


Bauart:
Verdichter: 2-flutiger Radialverdichter
Brennkammer: 9 EinzelbrennkammernTurbine: Axial, 1-stufig ungekĂŒhlt, geschmiedet
Schubsystem: starre SchubdĂŒse, ohne Nachbrenner, Einsatz verschiedener VerlĂ€ngerungsrohre möglich
Anlasser: Elektrostarter
Regelsystem: hydro-mechanisch mit 2 Tauchkolbenpumpen, Kraftstoffmengenregelung mit Barostat


Abmessungen:
LĂ€nge: 2540 mm
Durchmesser: 1280 mm


Gewicht: 884.5 kg


Startschub: 26,5 kN/2700 kp


Drehzahl: 11560 U/min


Spezial Kerosin-Verbrauch: 110 kg/kN/h


Maximale Abgastemperatur hinter Turbine: 7200°C



Der Ursprung des Triebwerkes WK-1A liegt im englischen Rolls-Royce NENE II. Es ist die leistungsgesteigerte Weiterentwicklung der Lizenztriebwerke RD-45 und des WK-1. Es diente Anfang der fĂŒnfziger Jahre als Standartantrieb fĂŒr viele Experimental- und Serienflugzeuge der verschiedenen sowjetischen KonstruktionsbĂŒros. Als bekannteste Typen gelten das Jagdflugzeug MiG-17 und der taktische Bomber IL-28.
Wegen der unterschiedlichen Einbauanforderungen kann das Triebwerk entsprechend modifiziert werden. So ist das Hilfsgetriebe bei der MiG-17 oberhalb des Hauptgetriebes montiert. Beim Einsatz in der IL-28 ist es dem Hauptgetriebe vorgesetzt. Auch verfĂŒgt diese Version ĂŒber einen zusĂ€tzlichen Heißluftkollektor. Das Gasaustrittssystem kann ohne VerlĂ€ngerungsrohr, oder mit spezifischen Schubrohren je nach Flugzeugtyp ausgestattet werden.
Eine Lizenzproduktion erfolgte in Polen unter der Bezeichnung LIS-5 und in der CSSR als Walter M-06.
Dieses Triebwerk zeichnet sich besonders in einer guten gasdynamischen StabilitÀt, durch Robustheit und ZuverlÀssigkeit aus. Es wird deshalb noch in der jetzigen Zeit weltweit im Bodendiensteinsatz genutzt.
Anwendungsbereiche sind hier z. B. der Feuerlösch- und Katastrophenschutz.