Irrungen und Wirrungen in der Politik - Drogenpolitik - Gesundheitspolitik

    • Offizieller Beitrag

    Nie und niemals werde ich vergessen, 90er Jahre, Angela Merkel noch Politik-HĂ€schen unter ihrem Mentor Helmut Kohl. Sie war zu Gast bei Erich Böhme in der Sendung "Talk im Turm". Sie vertrat die harte Linie der noch knallhĂ€rteren konservativen Therapie bei HeroinabhĂ€ngigen. Ich sah die Live-Show mit mehreren Menschen, darunter ein Paar, das grade Polamidon(Methadon)-Substitution begonnen hatte. Das Paar war nach einem halben Jahr clean - bis heute - das sind bald 20 Jahre, arbeitet in gutgestellten Berufen, zwar getrennt, aber das ist egal. Noch einer war dabei, der damals auch mit der Substitution begonnen hatte, er nimmt es zwar heute noch, aber er konnte dadurch ein normales Leben fĂŒhren, Arbeiten, Steuern zahlen, nicht kriminell sein, ein ganz normaler StaatsbĂŒrger, vorbildlicher als viele andere.
    Die damige Bundesfamilienministerin oder Bundesgesundheitsministerin Angela Merkel vertrat die harte, von ihrer Partei vorgegebene Linie: Therapie, dann nur knallhart, Synanon war ein Stichwort ihrer Argumentation, nach dem Motto: "Vogel friss, oder stirb." Das könnte glatt aus Niederungen der deutschen Geschichte sein - Der Tenor war - Sucht ist doch keine Krankheit - Es muss nur auf einen Knopf gedrĂŒckt werden, und schon sind wir frei von allen Suchtmitteln. Wer hĂ€tte damals gedacht, daß es mit der Substitution mehr DrogenabhĂ€ngige als je zuvor schaffen ein geregeltes Leben zu fĂŒhren und sich aus dem Teufelskreis Sucht und BeschaffungskriminalitĂ€t, sowie der folgenden absoluten Verelendung zu befreien.
    Ich habe damals wirklich, gedacht, als Merkel Kanzlerin wurde, daß sie jeden Abend Altkanzler Kohl anruft und fragt was sie am nĂ€chsten Tag hier und da entscheiden soll, nicht weil sie Frau ist, nicht weil sie aus dem wunderbaren Osten kommt, sondern schlicht wegen ihrer falschen Linientreue und Inkompetenz. SpĂ€ter wuchs sie bemerkenswert mit ihren grossen Aufgaben. Sie denkt eben zu mathematisch, nicht mit dem Bauch, und dadurch fehlt ihr etwas der Bezug zu mehr Menschlichkeit und das Sich-Hineinversetzen in die Lage von Menschen die anders leben oder denken.
    Wir danken den unzĂ€hligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Tafel, den Sozialdiensten und Gesundheitsorganisationen fĂŒr ihr tĂ€gliches Engagement. Sie machen das wieder gut, zu einem Teil wenigstens, was die Politiker durch ihre Verflechtung mit den Lobbyisten und der Gier nach Macht, Geld, Ruhm kaputt machen. Obwohl die Pharmaindustrie selbst grösster Lobbist ist und unser Leben lenkt. Billige Arzneimittel, die besser helfen als teuere, bei denen eben mehr Profit drin ist, die werden entweder erst gar nicht hergestellt, oder deren Verschreibung durch Mediziner mittels Hilfen und Zuwendungen der unterschiedlichster Art blockiert.
    Geld wird in sinnlose Projekte gepumpt. Der Euro hat uns in Deutschland und den reicheren EurolĂ€ndern betrogen. Wir wurden weder gefragt, sondern nur abgezockt. Heute kostet das was damals eine Mark kostete ein Euro. Und dies durch WeltwirtschaftsverĂ€nderungen zu begrĂŒnden ist eine riesige LĂŒge, zu deutsch, damit meinen sie uns vollends zu verdummen.
    Ich bin mir jeden Tag sicherer, entweder die neue Partei zu wĂ€hlen, die die D-Mark wieder einfĂŒhren will, oder wenigstens die GrĂŒnen, mit der Hoffnung auf einen Planeten Erde, der sich nicht in 50 Jahren selbst vergiftet hat. Die SPD ist eine Alternative, aber ihre Charaktere und Ziele sind mir zu wenig charismatisch und auch zu lobbyistsch geprĂ€gt.
    Es fehlen die neuen Generationen, die in den 60er -und 70er Jahren geboren wurden, die in das alte System hineinwuchsen, und heute nur noch froh sind ihre Arbeit zu haben. Im Sport, der Technik, der Wissenschaft, der Medizin und Kultur riskierten sie etwas, doch sie sind leider nur noch als Bollwerk zwischen der schizophrenen, kaputten und launischen 80er und 90er Jahre Generation hÀngengeblieben.
    Entweder stehen die Jungen auf und bewegen etwas, oder die mittleren Generationen. Ich wĂŒnschte ich wĂ€re aus der Ă€ltesten Generation, den die in den 40er und 50er Jahren geborenen, sowie die minus 40er Jahre, die wussten noch was Freiheit, Leben, und Verbesserung der Arbeits- und LebensverhĂ€ltnisse bedeutet. Vom Pflug zum Traktor. Von der Hand zum Gabelstapler. Von Diktatur zur Demokratie.
    Menschen - Was tut ihr?