• Der Hinduismus bildet mit dem Buddhismus die große Ausnahme bei den fünf großen Weltreligionen. Im Gegensatz zu den übrigen drei Religionen gibt es im Hinduismus nicht nur einen einzigen Gott, sondern vielmehr eine Vielzahl an Göttern. Deshalb wird der Hinduismus auch als polytheistische Weltreligion bezeichnet.
    Die drei Hauptgötter und somit auch die wichtigsten im Hinduismus sind Varna, Vishnu und Shiva. Doch trotz des polytheistischen Glaubens sehen viele Hinduisten in all diesen Göttern nur die verschiedenen Gesichter eines einzigen Gottes - Brahman. Andere Hinduisten glauben heutzutage eher, dass nicht Brahman, sondern Shiva oder Vishnu der Gott ist, welcher durch andere Götter sein Gesicht bekommt.


    Überall im Hinduismus findet man die Ansätze der Dreifaltigkeit. Dies bedeutet, dass sich die drei Götter Vishnu, Shiva und Brahma ergänzen. Dabei stellt Brahma den Erschaffer und Begründer der Welt dar. Der Vollender und somit auch der Zerstörer der Welt ist Shiva. Vishnu versucht, die Welt zu erhalten und zu bewahren. Früher wurde Brahma als der all umfassende Gott angesehen, doch heutzutage gibt es kaum noch Hinduisten, die dieser Überzeugung sind. Das Gebet ist im Hinduismus eine individuelle, persönliche Prozedur. Man nimmt Kontakt mit dem Göttlichen auf und verwendet beim Gebet heilige Silben, die so genannten Mantras. Oftmals singt man auch während der Gebete und zitiert Lieder. Vollzogen werden die Gebete entweder vor dem Hausaltar oder im Tempel.


    Im Tempel leitet dann oft ein Priester den Gottesdienst. Ebenso können aber auch Laien oder Asketen den Gottesdienst abhalten. Wenn man zu hause betet, übernimmt in der Regel die Hausfrau die Aufgabe des Priesters. Sobald die Gottheit angerufen wurde, behandelt man diese mit äußerstem Respekt. Es finden Fuß- und Badewasser, Salbungen, Duftwasser und Räucherwerk statt. Außerdem werden Blumengirlanden aufgehängt und Speisen als Opfergabe dar gebracht.


    Im Hinduismus glaubt man an die Wiedergeburt. Deshalb findet auch keine Gedenkfeier statt. Nachdem der Leichnam des Verstorbenen gewaschen, gesalbt und in ein Leinentuch gehüllt wurde, wird er verbrannt. Der menschliche Körper soll damit ausgelöscht werden. Allein die Seele wird weiterleben und später in einen anderen Körper übergehen. Doch Hinduisten sollten immer auf den Tod vorbereitet sein. Laut ihrem Glauben gibt es zuvor Zeichen, welche den baldigen Tod ankündigen. Wichtig ist nun, dass der Betroffene auf seinen Tod vorbereitet ist und sich damit abfindet.


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