Beiträge von Kool25

    Ich sah zu viel, um blind zu sein,


    ich ging zu weit, um stehn zu bleiben.


    Ich liebte leise, weinte laut,


    wusste, und hoffte trotzdem immer.


    Ich schrie zu wenig, um zu leiden,


    ich schlief zu viel, um nicht zu träumen.


    Ich schrieb, und schrieb, und schrieb, und schrieb,


    und schrieb, und schrieb, und schreibe.


    Ich bin genug, um ich zu sagen,


    ich lebe jetzt, um … morgen auch.


    Ich werde, was ich will.


    Nicht mehr.

    Vielen Dank.


    Ich hatte vor zwei Tagen meinen ersten Poetry Slam in Wiesbaden. War ein super Erlebnis.
    Und bis Frankfurt ist es auch nicht weit. Wo kann ich mich dafür anmelden?

    Ich sehe das Gedicht weniger lebensbejahend.
    Viel mehr lese ich einen starken Todeswunsch darin. Du benutzt viele Jenseits-Symbole und schreibst ja direkt vom "neuen Leben".


    Als Ansatz sind deine Zeilen okay, aber du könntest da viel mehr herausholen. So wirkt es nur wie eine Skizze.

    Vielen Dank für die Kommentare.


    Die Verbindung zwischen Liebe und Krieg sieht tatsächlich nicht jeder. An anderer Stelle stieß das Gedicht auf Unverständnis, da nur die Kriegsthematik verstanden wurde. Deswegen freue ich mich, dass hier meine Absicht erkannt wurde.
    Die Todessehnsucht steht bei diesem Gedicht nicht aktiv im Vordergrund. Viel mehr ist sie die metaphorische Strafe oder die Erlösung hinter der sich das lyrische Ich verstecken will. Es sieht die anderen lieben und wünscht, auch zu lieben, egal welche Folgen das hat. Natürlich stelle ich die Liebe hier von ihrer schwärzeren Seite dar, aber ich denke, dass viele diese Art von Liebe kennen werden. Liebe ist Wahnsinn -- wer richtig liebt, ist wahnsinnig. Wenn man das als neutraler, also nicht liebender Betrachter von außen sieht, dann erscheint es einem wie Krieg, in dem Menschen (vor Liebe) sterben und es genießen, wenn ihre Gefühle erwidert werden, auch wenn es nur Sekunden sind, in denen sie geliebt werden.


    Dieses Gefühl wollte ich hier vermitteln.

    Wie die Kanonen schießen



    Und wenn du siehst, wie die Kanonen schießen,
    das liebste Feuer, das du jemals sahst.
    Wie sie verwundet ihren Rausch genießen –
    noch nie war ihnen Tod so nah.


    Sie stellen sich ins Feuer und verbrennen.
    Der Winter hat sie viel zu lang gequält,
    dass sie nun selbst in Flammen nicht erkennen,
    wie sie verrecken – wie es so gefällt.


    Es ist kein Krieg, wenn Liebende sich küssen.
    Es ist kein Tod, wenn es für immer heißt.
    Und wenn du siehst, wie die Kanonen schießen,
    und neidest denen, die es gleich zerreißt.

    Vielen Dank für die herzliche Aufnahme.
    Ich habe selten eine nettere und offenere Begrüßung als hier erfahren dürfen. Ich werde sicher noch ein paar Gedichte hier einstellen und hoffe, dass ich auch Gutes von euch lesen darf.

    Weiße Töne


    Gefährtin der Musik,
    mit deinem stillen Blick,
    erzählst du mir Geschichten,
    die dünne Saiten dichten.


    Wenn weißes Holz melodisch schwingt,
    und hohl von Regenwäldern singt,
    in denen Tarzan Tango tanzt,
    und Jane ein Ahornbäumchen pflanzt.


    Wenn du mit deiner Zauberhand,
    mir Wärme schenkst aus jenem Land,
    wo Harmonien Träume leiten,
    und mich vom Wie? zum So! geleiten.


    Wenn du die schwarze Stille brichst,
    und helle, schöne Worte sprichst,
    dann sehe ich, wie Sehnsucht keimt,
    und bin ein Kind, das nicht mehr weint.

    Hallo, vielen Dank für die netten Kommentare.
    Ich habe im August nach neuen Foren gesucht und bin auf dieses hier gestoßen. Dann ist es aber irgendwie in Vergessenheit geraten. Jetzt hab ich eine Email bekommen mit dem Hinweis, dass mein Gedicht hier ganz gut angekommen ist. Darüber freue ich mich und schreibe natürlich noch ein paar Gedichte für euch. An Ideen wird es mir nicht mangeln.^^

    Hallo, dann steige ich auch mal bei euch ein mit einem kleinen Gedicht.



    Ich bin ein Widerspruch


    Ich bin zu schön, um ich zu sein,
    diniere stilvoll, wie ein Schwein.
    Ich sollte sicher wilder sein,
    doch schlaf beim Feiern immer ein.


    Ich bin ein Schatz mit leeren Taschen,
    kann nicht mal Babys überraschen,
    hol mein Gehalt aus leeren Flaschen,
    und halt mein Sixpack selbst beim Naschen.


    Ich bin der Größte, trotzdem klein,
    bin anti alles; – sag nie nein.
    Bin ich empört, hörst du mich SCHREI’N!
    doch leise nur, mit Stift und Reim.